Abgabehunde

Abgabehunde, Hunde aus dem Ausland oder unbekannter Herkunft, aus schlechter Haltung, Laborhunde

Leider werden auch hier in Deutschland viele Hunde nach anfänglicher Begeisterung von ihren Menschen ins Tierheim gebracht.

Auch Ruth hat ihre Jugend auf der Straße verbracht und wäre fast in der Tötungsstation geendet.
Auch Ruth hat ihre Jugend auf der Straße verbracht und wäre fast in der Tötungsstation geendet.

„Hunde in Not“ sind aber auch oft im Ausland geboren und gelangen – oft schon als Welpen – durch Vermittlungen nach Deutschland. Ob sie in ihrer Heimat auf der Straße oder am Strand gelebt haben, oder aus einer Tötungsstation freigekauft wurden – sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind nicht auf ein Leben als Familienhunde in einem Deutschen Haushalt geprägt und sozialisiert.

Hier reichen guter Wille und Tierliebe allein beim besten Willen nicht aus, um aus dem Welpen oder erwachsenen Hund mit „Migrationshintergrund“ einen entspannten Familienhund zu machen. Nach meiner langjährigen Erfahrung bin ich der Meinung, dass dazu in fast allen Fällen fachliche Unterstützung nötig ist.

Scheuen Sie sich als wohlwollender Hundehalter also bitte nicht, diese Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Sie können mich gerne anrufen, wenn Sie einen Hund aus dem Tierschutz zu sich nehmen wollen, oder bereits einen haben.

Hund aus dem Tierschutz? Was steht an?

Tierschutz-Welpen

Die Prägungsphase – das ist der 2. Lebensmonat – ist in der Regel abgelaufen, darum sollte unbedingt die Sozialisierungsphase – der 3. Lebensmonat, optimal genutzt werden, um die Bindung an die Bezugsperson/en zu fördern und den Welpen auf sachkundige Weise mit den ersten Grundregeln und verschiedenen Umweltreizen vertraut zu machen.

Unser Projekt WELPKONZEPT richtet sich dabei nach modernsten Erkenntnissen der Hundeerziehung.

Was steht sonst noch an?

Aber sie hatte Glück: Tierschützer brachten sie nach Deutschland.
Aber sie hatte Glück: Tierschützer brachten sie nach Deutschland.

Gewöhnung an die neue Umgebung. Was viele leider nicht wissen (können): Es ist nicht damit getan, mit dem Hund möglichst viel zu unternehmen, um ihn an sein neues Umfeld zu gewöhnen. Gerade Hunde aus dem Ausland erleiden durch die Umstellung einen Kulturschock – auch wenn man ihnen das nicht immer anmerkt. Dazu kommt, dass so gut wie keiner von ihnen leinenführig ist, aber ableinbar auch nicht, denn das wäre viel zu gefährlich.

Leinenführigkeit

Wenn Sie einen Welpen oder erwachsenen Hund aus dem Tierschutz zu sich nehmen wollen, oder genommen haben, stehen Sie vor der Aufgabe ihт

a) an sich zu binden.
b) an sein neues Umfeld (drinnen und draußen) positiv zu gewöhnen.
c) leinenführig zu machen.

Dabei können b. und c. nur getrennt voneinander aufgebaut werden, wenn Leinenführigkeit und Sozialisation so positiv trainiert werden sollen, dass Ihr Hund auch wirklich stressfrei – ohne qualvolles Ziehen ­– an der Leine geführt werden kann.

Vertrauensaufbau

Der Neuling muss von Anfang an den Eindruck haben, dass er in der Nähe „seiner“ Menschen immer in Sicherheit ist. Ihn bereits an der Leine herumzuführen, wäre in den meisten Fällen viel zu stressig – und darum nicht gerade vertrauensfördernd – im Gegenteil! Es gibt aber wunderbare Spiele und Trainingsformen, die dem Neuling helfen, Vertrauen zu Ihnen und allem Fremden zu fassen.

Lassen Sie sich hierbei anleiten, wenn Sie Ihrem Vierbeiner wirklich Gutes tun wollen!

Anti-Angst-Therapie

Nach meiner Erfahrung haben ein großer Teil dieser Hunde, auch Welpen, mit Ängsten zu kämpfen, die aus Erlebnissen in ihrer Heimat oder beim Transport resultieren.

Ein kleiner Mischling aus meiner Obhut sucht zum Beispiel jedes Mal, wenn er nach draußen geht, mit seinen Augen den Himmel nach Flugzeugen ab. Erst wenn er ganz sicher ist, dass weit und breit keins ist, kann man mit ihm das Haus verlassen. Ich vermute, dass er sich dieses Trauma beim Transport nach Deutschland zugezogen hat.

Häufige Probleme sind:

  • Angst vor Menschen, meist eher vor Männern
  • Angst vor Geräuschen
  • Angst vor Autos, bzw. im Auto
  • Verlassens-Angst
  • Angst vor großen Plätzen
  • Schwellenangst
  • Angst im Straßenverkehr
  • Angst vor anderen Hunden…

Nicht immer liegen Traumata zugrunde, oft ist es einfach das Unbekannte, Fremde, was ihnen solche Angst macht. Manche Ängste sind klar umrissen und relativ einfach durch entsprechendes Training zu behandeln, Traumata und diffuse Angstzustände schwieriger. Es gibt sehr viele verschiedene Ansatzpunkte und Vorgehensweisen, um Hunden mit Angstproblemen zu helfen.

Man sollte sich nicht darauf verlassen, dass diese Probleme sich schon „von selber“ lösen, denn sie können sich sogar verstärken, je länger der Hund damit zu tun hat. Holen Sie sich fachliche Hilfe!

Psychosomatische Krankheiten erkennen

Verdauungsstörungen und Hautprobleme, besonders Juckreiz, sind am Anfang bei diesen Hunden häufig zu beobachten. Diese gesundheitlichen Probleme sind nicht immer, aber oft psychisch bedingt, durch den Stress, den das Tier in seiner Vergangenheit und/oder durch die Umstellung zu ertragen hatte oder immer noch hat.

Lassen Sie sich bei solchen Problemen unbedingt verhaltenstechnisch beraten, um dem Hund die Integration zu erleichtern. Ich arbeite in solchen Fällen Hand in Hand mit der Tierärztin zusammen.

Tun Sie das Beste für Ihren Hund!

Wer einen Hund aus Spanien (Mallorca), Italien (Sardinien), Portugal und Griechenland, sowie Ungarn, Rumänien, Serbien, Kroatien, Bulgarien oder der Türkei aufnimmt, tut nicht nur ein „gutes Werk“, sondern übernimmt auch eine sehr verantwortungsvolle und anspruchsvolle Aufgabe. Das gilt natürlich ebenso für Hunde, die innerhalb Deutschlands abgegeben wurden und besonders auch für Laborhunde.

Ich helfe Ihnen gerne fachkundig mit Rat und Tat bei der Sozialisation und Integration Ihres Hundes. Melden Sie sich am besten schon, bevor Sie den Hund abholen, damit ich Ihnen direkt die richtigen Tipps für den Transport und die Eingewöhnungsphase geben kann.

Eine Erstberatung dauert im Normalfall 1,5 Stunden und findet (nach Möglichkeit) bei Ihnen zuhause statt. Sofern der Hund kein Problem mit dem Autofahren hat, kann die Beratung auch hier bei uns vorgenommen werden.

Wenn Sie Fragen haben zur Sozialisation und Integration von Hunden aus dem Tierschutz, zum Anti-Angst-Training, zur Erkennung psychosomatischer Gesundheitsstörungen, können Sie sich gerne telefonisch melden.

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