„All-in-Train“ steht für Alltags-Integrations-Training – also genau das, was der normale Hundehalter braucht, um seinen Vierbeiner neben Beruf, Haushalt, Kindern usw. auszulasten und ohne gravierenden zusätzlichen Zeitaufwand sinnvoll zu beschäftigen.
Wer seinen Hund nicht nur gut erzieht, sondern ihn im Laufe des Tages immer mal wieder kleine Aufgaben übernehmen lässt, sorgt also nicht nur dafür, dass dieser nicht aus lauter Langeweile anfängt, Blödsinn zu machen, sondern zeigt ihm dadurch auch, dass er als „Rudelmitglied“ geschätzt und anerkannt wird. Diese Gewissheit trägt natürlich sehr zur Gelassenheit des „sozialen Rudeltiers“ namens Hund bei.
Apportieren als Voraussetzung
Wenn man den Vierbeiner als „Helfer“ mit einbeziehen will, ist das Erlernen des Apportierens eine wichtige Voraussetzung. Ideal für diesen Zweck ist ein – der Größe des Hundes entsprechendes – Futterdummy. Hat er bereits gelernt, dieses auf Anweisung aufzunehmen, festzuhalten und zu bringen und befolgt außerdem die einfachen Kommandos bleib! und komm! sind dies schon gute Grundlagen, ihn durch kleine Aufgaben an den alltäglichen Abläufen teilnehmen zu lassen.
Aufräumen!
Eine besonders nette Aufgabe ist das Einsammeln von Objekten. Ich habe diese Übung „Aufräumen“ genannt. Hierbei geht es darum, Sachen in ein Behältnis einzuräumen.
Am Anfang braucht man schon etwas Geduld, um dem Hund klar zu machen, den Gegenstand nicht in die Hand, sondern in den vorgesehenen Behälter zu legen. Hat er es einmal verstanden, wird Ihr Vierbeiner aber bald gerne Bälle in einen Korb, Papierknäuel in einen Karton, Wäscheklammern in einen Eimer, Nüsse in eine Schale oder Weinkorken in eine Dose räumen. Oder er lernt, Papier in die „Grüne Tonne“ oder Brennholz in den dafür vorgesehenen Korb einräumen.
Auch die Mithilfe des lieben Vierbeiners beim Einkauf fällt bei mir unter das Thema „Aufräumen“: Er darf seine Packung oder Tüte selbst zur Ladentheke tragen und auf mein Signal (Aufräumen!) darauf legen. In den Raiffeisen-Märkten und Futterläden sind Hundepfoten auf der Theke in der Regel kein Problem – im Gegenteil: Die Bewunderung der Zuschauer, die sich über die ungewöhnliche Show-Einlage freuen, ist Ihnen nahezu gewiss.
Sicher ist manchmal einiges an Geduld erforderlich, wenn der Vierbeiner zum Beispiel „hilft“, den Einkauf ins Haus zu tragen und dabei mehrmals eine Tüte fallen lässt, oder doch mal wieder „ganz aus Versehen“ mit dem Zahn ein kleines Loch in die Käseverpackung drückt. Er wird seinem Menschen diese Geduld aber vielfach durch ein ausgeglichenes Wesen und eine besonders enge Bindung danken.
Ausflug mit Trixie
„Trixie, Schrank auf!“ Darauf hat die kleine schwarze Mischlingshündin schon gewartet, denn ihr Frauchen hat sich bereits ausgehfertig gemacht. Flink zieht sie an dem Bömmel, der extra dafür an der Schublade angebracht worden ist. „Hol Schlüssel!“ Behände fischt sie den Schlüsselbund heraus. „Schrank zu!“ Schwupps, springt sie gegen die Schublade. „Hol Leine!“ Voller Eifer rennt Trixie zum Frauchen, um sich anleinen zu lassen. So wird der Ausflug von Anfang an zu einem spannenden gemeinsamen Unternehmen.
Der Briefträger kommt
Aus guten Gründen sind viele Briefzusteller nicht gerade hundefreundlich eingestellt: Oft laufen Vierbeiner unkontrolliert auf dem Grundstück herum und glauben, gewisse „Aufgaben“ übernehmen zu müssen, die bei diesen Besuchern nicht gerade besonders beliebt sind. Ordnungsgemäß nimmt jedoch der Mensch als erster Kontakt auf. Ein freundliches „Guten Morgen“ schätzt der Zusteller sicher mehr, als das Beschnüffeln, Anspringen oder Verbellen des Haushundes. Zum Sympathieträger kann der Hund aber werden, wenn man ihm beibringt abzuwarten und auf Anweisung die Post anzunehmen. Für den Transport der Briefe oder Zeitung ins Haus sollte es natürlich viel Lob und eine leckere Belohnung geben.
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