Kürzlich ereignete sich Folgendes: Die Cattle Dog Hündin Mia hoppste mehrmals an dem „harmlosen“ Gartenzaun hoch. Es war wohl der Versuch, auf die andere Seite zu kommen. Plötzlich war es sehr still und das Gehoppse hatte ein Ende. Zum Glück war die Besitzerin nicht weit und sah, was passiert war: Mia war mit dem Halsband an einer der Spitzen des Holzzaunes hängengeblieben und befand sich nun in einer äußerst misslichen Lage, aus der sie sich nicht selber befreien konnte. Nicht auszudenken, wie die Geschichte zu Ende gegangen wäre, wenn das Frauchen nicht herbeigeilt wäre, um das straff gespannte Halsband noch rechtzeitig zu lösen.
Auch diese (nachgestellte) Situation kann für Tiere fatale Folgen haben. Ähnliches ist auch Pferden schon passiert, die ihre Köpfe duch die Stangen von metallenen Futterraufen gesteckt haben. Vorwärts ging es, aber leider nicht mehr zurück, weil die breiten Backenknochen das verhinderten. Es wurde panikartig gezogen und gebockt und da ist ein Genickbruch schnell geschehen.
Das ist übrigens auch der typische Fall der Katze, die durchs gekippte Fenster nach draußen will!
So sind viele, im Alltag gebräuchliche Einrichtungen, für Tiere nicht als Gefahr einschätzbar. Ihr Instinkt warnt sie nicht vor solchen Tücken, weil sie in der Natur so nicht vorkommen. Äste lassen sich wegdrücken oder zerbeißen, menschliche Erfindungen wie Draht oder Eisen aber leider nicht.
Gefahr in Wald und Feld.
Leider finden sich vielerorts solcherlei Tierfallen. In den Wäldern werden zum Beispiel Wildzäune aus Maschendraht aufgestellt, die Anpflanzungen vor Verbiss durch Rehe schützen sollen. Das macht natürlich Sinn und ist vollkommen in Ordnung. Nur, warum werden solche Zäune oft nicht abgebaut, wenn die Bäume entsprechend hoch sind und die Zäune somit eigentlich ausgedient haben? Ich kenne jedenfalls hier in meinem Umfeld viele solcher schludriger Zustände, wo sich Drähte kreuz und quer durchs Gebüsch und Unterholz spannen und für viele Wildtiere zu Fallen werden, in denen sie elend sterben. Das erzählte mir eine gute Bekannte, die selber Jägerin ist.
Vor einigen Jahre führte ich eine Gruppe von Wanderreiterinnen. Wir befanden uns in der Nähe von Lindlar-Oberlichtinghagen, als wir durch umgestürzte Bäume gezwungen wurden, bis zum nächsten Weg quer durch den Wald zu reiten. Plötzlich stieg das Pferd einer älteren Reiterin steil in die Höhe, so dass sie voller Wucht von oben herunter krachte. Es war mit den Hinterbeinen in einen Stacheldraht geraten, der dazu auch noch Strom führte. Das Pferd raste davon und wurde, nachdem es eine Hauptstraße überquert hatte, Stunden später wieder eingefangen. Zum Glück war weder der Reiterin noch dem Pferd Schlimmes dabei passiert.
Gefahr durch Weidezäune
Alter Stacheldraht und Glattdraht, vernachlässigte Schaf- und Wildzäune sind nicht nur für Menschen und Haustiere riskant, sie werden oft zu Todesfallen für Kaninchen, Rehe und andere Wildtiere. Das gleiche gilt auch für Silonetze, die nicht ordnungsgemäß entsorgt werden.
Als Reiterin und Pferdehalterin möchte ich aber auch besonders die Pferdehalter darauf aufmerksam machen, dass Elektrolitze keineswegs harmlos ist, besonders, wenn sie nicht mehr stramm gespannt ist. Ich kenne alleine drei Fälle aus meinem persönlichen Umfeld, wo Pferde sich in nicht ordenlich gespannter Zaunlitze verfangen und sich dermaßen die Beine verletzt haben, dass sie eingschläfert werden mussten. (Sehnenriss) Das passiert meistens, wenn sie sich wälzen.
Wenn die Weidesaison vorbei ist, müssen wir als verantwortungsbewusste Pferdehalter die Zäune kontrollieren und gegebenenfalls abbauen. Das sind wir den Wildtieren, bei aller Liebe zu unseren Pferden und Hunden, einfach schuldig.
Gerne könnt Ihr hier Eure Meinungen und Kommentare zu diesem Thema veröffentlichen. Habt Ihr selber schon mal Ähnliches erlebt?
Spannender Artikel. Bei uns gibt es zum Glück keine Tierfallen. 🙂