In einem Internetforum las ich folgende, alarmierende Schreckensmeldung: „Als ich gestern beim Fernsehen Nüsse knackte, fiel mir eine Walnuss runter und rollte die Teppichkante entlang. Ich suchte und suchte, konnte sie aber nicht finden. Heute morgen sah ich die Bescherung: Nussschalen lagen überall verstreut. Nun fürchte ich, dass Mandy, die nachts im Wohnzimmer schläft, die Nuss geknackt und den Inhalt gefressen hat. Ich mach mir jetzt schreckliche Sorgen, denn ich habe gelesen, dass Nüsse für Hunde giftig sind. Was soll ich bloß tun? Muss ich jetzt mit Mandy zu Tierarzt gehen?“
Mal ganz abgesehen davon, dass ich nicht begreife, wie jemand, der sein Tier in akuter Gefahr sieht, sich erst mal im Internet verbreitet, statt es direkt zum Tierarzt zu bringen, fällt mir auf, das manche Hundebesitzer vorübergehend vom gesunden Menschenverstand verlassen werden, wenn es um ihre vierbeinigen Lieblinge geht.
Natürlich müssen unsere Hunde vernünftig ernährt werden und sicher gibt es auch manches, was sie überhaupt nicht essen sollten. Jedoch ist noch kein Hund von einer einzelnen Nuss gestorben. Ein gesunder Hund wird selbst den Genuss eines Weihnachtsplätzchen, ja, sogar einer Frikadelle, überleben, die „für Hunde giftige“ Zwiebeln enthält.
Da die Weihnachtszeit auch eine Zeit des Essens und Genießens ist, findet Ihr hier eine Anleitung für selbstgemachtes „Hundekonfekt“. Viel Spaß beim Ausprobieren und „Bon Appetit“ für Eure Vierbeiner!
Voriges Jahr zur Weihnachtszeit habe ich mir den Spaß erlaubt, „Hundekonfekt“ herzustellen. Es überkam mich plötzlich bei der Zubereitung eines „Falschen Hasens“ (das ist ein Hackbraten).
Es geht sehr einfach: Vom Rinderhack kleine Portionen mit dem Teelöffel abstechen und zu Kügelchen formen. Diese in Sesam, Hirse, Hanfsamen und Eierschalen (im Mörser zerstoßen) wälzen, sodass sie rundherum paniert sind. Wenn man sie einen Tag auf einem Teller ausgebreitet im Kühlschrank antrocknen lässt, sind sie nicht mehr so klebrig und auch als Belohnung für unterwegs, zum Beispiel im Futterdummy, geeignet.
Ein paar Gedanken zur Hunde-Ernährung
Zu Zeiten unseres ersten Hundes Astor, der das wuschelige Ergebnis der Liaison eines Schnauzers und einer Pudeldame war, machte man sich über Ernährungsfragen noch nicht so viele Gedanken. Es war durchaus üblich, dass der Hund auch mal die Reste des Mittagessens bekam. Die Auswahl an Fertignahrung war nicht groß. Es gab Hundekuchen, „Schlappi“ aus der Dose und Trockenfutter, nach dessen Verzehr rosa gefärbte Hinterlassenschaften die Straßenränder zierten. Allerdings war es derzeit auch noch nicht schwierig, beim Metzger Schlachtabfälle zu ergattern und so fraß unser Hund auch viel frischen Blättermagen, Pansen und andere Innereien, die meine Mutter ihm mit Reis zubereitete.
Unser Astor hatte zeitlebens keine nennenswerten Krankheiten und als er mit fast neunzehn Jahren in den Hundehimmel ging, tat er dies mit beachtlich gut erhaltenen Zähnen.
Inzwischen haben sich die Zeiten geändert und in allen Lebensbereichen steht uns ein Riesenangebot und eine Unmenge an Information zur Verfügung, die uns die Wahl fürwahr oft nicht einfach machen. Sollte man Dosenfutter oder Trockenfutter wählen und wenn ja, welche Sorte? Kann man die Hundenahrung auch selbst zubereiten? Sollte man ausschliesslich „Barfen“?
Vertrauen Sie bitte Ihrem gesunden Menschenverstand!
Hinsichtlich der Fertigprodukte rate ich Ihnen, auf eine aufschlussreiche Deklaration des Inhaltes zu achten. Bedenken Sie dabei, dass Ihr Hund in erster Linie ein Fleischfresser ist. Darum sollte sein Futter immer einen Fleischanteil von mindestens um die 70% haben, sonst kann er auf Dauer nicht gesund bleiben. Da gutes Fleisch aber nun mal seinen Preis hat, können absolute Billigangebote nie und nimmer eine ordentliche Hundeernährung darstellen.
Die Befürworter und Gegner des „Barfens“ (biologisch artgerecht roh füttern) liefern sich in Internet-Foren heiße Wortgefechte. Muss, soll, darf der verantwortungsbewusste Hundehalter das Fresschen seines Vierbeiners selbst zubereiten? Ich finde, ja, wenn man über einige Grundkenntnisse ausgewogener Nahrungszubereitung verfügt.
Ob Sie Ihrem Hund nun eine Dose aufmachen, oder ihm selber etwas zubereiten: Er wird seine Portion immer lieber auf Zimmertemperatur erwärmt, als gekühlt, verzehren.
Nach der Mahlzeit ist es für die Zahnpflege gut, wenn Sie ihm zum „Nachtisch“ noch etwas Festes zum Kauen anbieten. Getrocknete Natursnacks, wie Pansen, Öhrchen, Ziemer usw. haben einen sehr hohen Proteinanteil, sind jedoch in Maßen sehr gut geeignet.
Knochen liefern viel natürliches Kalzium, sollten jedoch nur roh gegeben werden, da es sonst durch Absplitterungen zu inneren Verletzungen kommen kann. Sandknochen, besonders vom Kalb, sind den eher splitternden Röhrenknochen vorzuziehen.
Wenn Ihr Hund bisher noch keine rohen Knochen bekommen hat, muss der Knabberspaß anfangs nach einigen Minuten beendet werden, bis seine Verdauung sich über einen längeren Zeitraum darauf eingestellt hat.
Diese Regel trifft auch auf die Gewöhnung an rohes Fleisch zu, sowie auf die Umstellung von Trocken- auf Nassfutter oder umgekehrt. Viele Hunde sind mit einer krassen Futterumstellung überfordert.
Wenn Hunde Knochen aus Altersgründen nicht mehr so gut verdauen können, hilft ihnen oft ein Klecks Kartoffelpüree mit reichlich Sauerkraut, direkt vor dem Kauvergnügen. Bei zu großen Mengen Knochen besteht jedoch Verstopfungsgefahr.
Schokolade sollte für Ihren Vierbeiner wirklich tabu sein, denn sie enthält Koffein und einen ähnlichen Stoff, das Theobromin. Beide Stoffe können wohl zu schweren Herzproblemen führen. Die Symptome der Vergiftung hängen von der Menge und der Art der aufgenommenen Schokolade ab. Zartbitter- bzw. Blockschokolade ist besonders gefährlich. Kleine Hunde von wenigen Kilogramm Körpergewicht können schon nach der Aufnahme von 20 – 30 Gramm sterben. Bei großen Hunden wie z.B. Schäferhunden sind 120 bis 250 Gramm gefährlich. Milchschokolade führt in etwa zehnfacher Menge zum Tode. Bei Aufnahme einer geringeren Menge kommt es meist lediglich zu Magen-Darm-Problemen wie Durchfall und Erbrechen. (Dieses ist lediglich „Bücherwissen“ meinerseits.)
Hunde brauchen keine Süßigkeiten zur Belohnung. Ein kleines Stückchen Käse oder Wurst schmeckt ihnen genauso gut und schadet ihnen weniger.
Wer seinen Hund abwechslungsreich füttert, mit qualitätsvollem Dosenfutter und gutem Trockenfutter und ihm, wenn die Zeit es zulässt, auch mal selber etwas zubereitet, kann meiner Meinung nach nicht allzu verkehrt handeln.
Statt wegen rollenden Nüssen auf dem Teppich hysterisch zu werden, sollten wir lieber auf demselben bleiben. Letztendlich geht es auch nicht nur darum, was man isst, sondern wie man isst. Für Hunde gilt dabei die Reihenfolge: Laufen (Spielen), Fressen, Ruhen – nach der uralten „wölfischen“ Gewohnheit: Jagen – Fressen – Verdauen. Beim Spielen und Trainieren sollten nur kleine Futtermengen ausgeteilt werden. Den Hauptteil gibt es zum Schluss und danach geht’s ab ins Körbchen.
Ich wünsche Euch allen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch! Lasst es Euch schmecken und lasst es Euch gut gehen!